Elberfelder Bibel

Hiob 29

Das Buch Hiob

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Kapitel 30

1


 

  Nun aber lachen sie mein, die jünger sind denn ich, deren Väter ich verachtet hätte, sie zu stellen unter meine Schafhunde;  

 

 

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2


 

  deren Vermögen ich für nichts hielt; die nicht zum Alter kommen konnten;  

 

 

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3


 

  die vor Hunger und Kummer einsam flohen in die Einöde, neulich verdarben und elend wurden;  

 

 

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4


 

  die da Nesseln ausraufen um die Büsche, und Ginsterwurzel ist ihre Speise;  

 

 

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5


 

  aus der Menschen Mitte werden sie weggetrieben, man schreit über sie wie über einen Dieb;  

 

 

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6


 

  in grausigen Tälern wohnen sie, in den Löchern der Erde und Steinritzen;  

 

 

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7


 

  zwischen den Büschen rufen sie, und unter den Disteln sammeln sie sich:  

 

 

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8


 

  die Kinder gottloser und verachteter Leute, die man aus dem Lande weggetrieben.  

 

 

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9


 

  Nun bin ich ihr Spottlied geworden und muß ihr Märlein sein.  

 

 

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10


 

  Sie haben einen Greuel an mir und machen sich ferne von mir und scheuen sich nicht, vor meinem Angesicht zu speien.  

 

 

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11


 

  Sie haben ihr Seil gelöst und mich zunichte gemacht und ihren Zaum vor mir abgetan.  

 

 

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12


 

  Zur Rechten haben sich Buben wider mich gesetzt und haben meinen Fuß ausgestoßen und haben wider mich einen Weg gemacht, mich zu verderben.  

 

 

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13


 

  Sie haben meine Steige zerbrochen; es war ihnen so leicht, mich zu beschädigen, daß sie keiner Hilfe dazu bedurften.  

 

 

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14


 

  Sie sind gekommen wie zu einer weiten Lücke der Mauer herein und sind ohne Ordnung dahergefallen.  

 

 

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15


 

  Schrecken hat sich gegen mich gekehrt und hat verfolgt wie der Wind meine Herrlichkeit; und wie eine Wolke zog vorüber mein glückseliger Stand.  

 

 

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16


 

  Nun aber gießt sich aus meine Seele über mich, und mich hat ergriffen die elende Zeit.  

 

 

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17


 

  Des Nachts wird mein Gebein durchbohrt allenthalben; und die mich nagen, legen sich nicht schlafen.  

 

 

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18


 

  Mit großer Gewalt werde ich anders und anders gekleidet, und ich werde damit umgürtet wie mit einem Rock.  

 

 

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19


 

  Man hat mich in den Kot getreten und gleich geachtet dem Staub und der Asche.  

 

 

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20


 

  Schreie ich zu dir, so antwortest du mir nicht; trete ich hervor, so achtest du nicht auf mich.  

 

 

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21


 

  Du hast mich verwandelt in einen Grausamen und zeigst an mit der Stärke deiner Hand, daß du mir gram bist.  

 

 

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22


 

  Du hebst mich auf und lässest mich auf dem Winde fahren und zerschmelzest mich kräftig.  

 

 

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23


 

  Denn ich weiß du wirst mich dem Tod überantworten; da ist das bestimmte Haus aller Lebendigen.  

 

 

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24


 

  Aber wird einer nicht die Hand ausstrecken unter Trümmern und nicht schreien vor seinem Verderben?  

 

 

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25


 

  Ich weinte ja über den, der harte Zeit hatte; und meine Seele jammerte der Armen.  

 

 

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26


 

  Ich wartete des Guten, und es kommt das Böse; ich hoffte aufs Licht, und es kommt Finsternis.  

 

 

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27


 

  Meine Eingeweide sieden und hören nicht auf; mich hat überfallen die elende Zeit.  

 

 

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28


 

  Ich gehe schwarz einher, und brennt mich doch die Sonne nicht; ich stehe auf in der Gemeinde und schreie.  

 

 

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29


 

  Ich bin ein Bruder der Schakale und ein Geselle der Strauße.  

 

 

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30


 

  Meine Haut über mir ist schwarz geworden, und meine Gebeine sind verdorrt vor Hitze.  

 

 

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31


 

  Meine Harfe ist eine Klage geworden und meine Flöte ein Weinen.  

 

 

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Hiob 31

 

 

 

 

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