Elberfelder Bibel

Hiob 30

Das Buch Hiob

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Kapitel 31

1


 

  Ich habe einen Bund gemacht mit meinen Augen, daß ich nicht achtete auf eine Jungfrau.  

 

 

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2


 

  Was gäbe mir Gott sonst als Teil von oben und was für ein Erbe der Allmächtige in der Höhe?  

 

 

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3


 

  Wird nicht der Ungerechte Unglück haben und ein Übeltäter verstoßen werden?  

 

 

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4


 

  Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Gänge?  

 

 

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5


 

  Habe ich gewandelt in Eitelkeit, oder hat mein Fuß geeilt zum Betrug?  

 

 

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6


 

  So wäge man mich auf der rechten Waage, so wird Gott erfahren meine Unschuld.  

 

 

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7


 

  Ist mein Gang gewichen aus dem Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und klebt ein Flecken an meinen Händen,  

 

 

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8


 

  so müsse ich säen, und ein andrer esse es; und mein Geschlecht müsse ausgewurzelt werden.  

 

 

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9


 

  Hat sich mein Herz lassen reizen zum Weibe und habe ich an meines Nächsten Tür gelauert,  

 

 

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10


 

  so müsse mein Weib von einem andern geschändet werden, und andere müssen bei ihr liegen;  

 

 

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11


 

  denn das ist ein Frevel und eine Missetat für die Richter.  

 

 

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12


 

  Denn das wäre ein Feuer, das bis in den Abgrund verzehrte und all mein Einkommen auswurzelte.  

 

 

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13


 

  Hab ich verachtet das Recht meines Knechtes oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten?  

 

 

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14


 

  Was wollte ich tun, wenn Gott sich aufmachte, und was würde ich antworten, wenn er heimsuchte?  

 

 

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15


 

  Hat ihn nicht auch der gemacht, der mich in Mutterleibe machte, und hat ihn im Schoße ebensowohl bereitet?  

 

 

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16


 

  Habe ich den Dürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe lassen verschmachten?  

 

 

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17


 

  Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht der Waise auch davon gegessen?  

 

 

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18


 

  Denn ich habe mich von Jugend auf gehalten wie ein Vater, und von meiner Mutter Leib an habe ich gerne getröstet.  

 

 

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19


 

  Hab ich jemand sehen umkommen, daß er kein Kleid hatte, und den Armen ohne Decke gehen lassen?  

 

 

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20


 

  Haben mich nicht gesegnet seine Lenden, da er von den Fellen meiner Lämmer erwärmt ward?  

 

 

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21


 

  Hab ich meine Hand an den Waisen gelegt, weil ich sah, daß ich im Tor Helfer hatte?  

 

 

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22


 

  So falle meine Schulter von der Achsel, und mein Arm breche von der Röhre.  

 

 

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23


 

  Denn ich fürchte Gottes Strafe über mich und könnte seine Last nicht ertragen.  

 

 

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24


 

  Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zu dem Goldklumpen gesagt: "Mein Trost"?  

 

 

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25


 

  Hab ich mich gefreut, daß ich großes Gut hatte und meine Hand allerlei erworben hatte?  

 

 

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26


 

  Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er voll ging,  

 

 

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27


 

  daß ich mein Herz heimlich beredet hätte, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand?  

 

 

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28


 

  was auch eine Missetat ist vor den Richtern; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.  

 

 

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29


 

  Hab ich mich gefreut, wenn's meinem Feind übel ging, und habe mich überhoben, darum daß ihn Unglück betreten hatte?  

 

 

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30


 

  Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, daß ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele.  

 

 

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31


 

  Haben nicht die Männer in meiner Hütte müssen sagen: "Wo ist einer, der von seinem Fleisch nicht wäre gesättigt worden?"  

 

 

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32


 

  Draußen mußte der Gast nicht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.  

 

 

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33


 

  Hab ich meine Übertretungen nach Menschenweise zugedeckt, daß ich heimlich meine Missetat verbarg?  

 

 

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34


 

  Habe ich mir grauen lassen vor der großen Menge, und hat die Verachtung der Freundschaften mich abgeschreckt, daß ich stille blieb und nicht zur Tür ausging?  

 

 

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35


 

  O hätte ich einen, der mich anhört! Siehe, meine Unterschrift, der Allmächtige antworte mir!, und siehe die Schrift, die mein Verkläger geschrieben!  

 

 

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36


 

  Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Achsel nehmen und mir wie eine Krone umbinden;  

 

 

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37


 

  ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst zu ihm nahen.  

 

 

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38


 

  Wird mein Land gegen mich schreien und werden miteinander seine Furchen weinen;  

 

 

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39


 

  hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und das Leben der Ackerleute sauer gemacht:  

 

 

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40


 

  so mögen mir Disteln wachsen für Weizen und Dornen für Gerste. Die Worte Hiobs haben ein Ende.  

 

 

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Hiob 32

 

 

 

 

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